Wie gut kennen sich Eltern zum Thema "Sonnenschutz" aus?
Im Rahmen einer Kindergarten-Studie wurden die Erziehungsberechtigten von etwa 3.000 Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren zum Thema „Sonnenschutz und Einschätzung des Strahlungsrisikos der Sonne“ befragt. Wissenschaftler der Universität Erlangen versuchten unter anderem Aufschluss darüber zu erhalten, inwieweit sie über Hautkrebsrisikofaktoren informiert sind, und ob der Sonnenschutz ihrer Kinder der Wetterlage angepasst ist oder nicht.
Im Ergebnis zeigte sich, dass die Hautkrebsrisikofaktoren von den meisten Eltern richtig eingeschätzt werden. Vor allem der wichtigste Risikofaktor „Sonnenbrände in der Kindheit“ wurde von 80 % der Befragten realistisch bewertet. Leider stuften jedoch nur etwa 30 % von ihnen eine „gelegentliche intensive Sonnenstrahlung“ als risikoreich ein.
Während der erhöhte Sonnenschutzbedarf am Strand, in der Mittagssonne und bei Aktivitäten in der Freizeit korrekt eingestuft wurde, scheinen nur 11 % der Eltern einen angemessenen Sonnenschutz bei bewölktem Himmel erforderlich zu halten. 11 % empfinden bei trübem Sommerwetter kein Risiko durch die UV-Strahlung, und 70 % wussten dieses Risiko nicht einzuschätzen.
Die Forscher sind sich einig, dass die Eltern zum Thema Sonnenschutz infolge vergangener Informationskampagnen grundsätzlich gut aufgeklärt sind. Wissenslücken tun sich jedoch noch auf bezüglich der Gefahren eines zeitweiligen, intensiven Sonnenbades, wie dies oft im Urlaub geschieht, und bezüglich des Hautkrebsrisikos, das durchaus auch bei bewölktem Sommerhimmel präsent ist.
Unter diesen beiden äußeren Bedingungen ist ebenfalls ein passender Sonnenschutz der Kinder notwendig.
O. Gefeller et al.:
Good, but Not Perfect: Parental Knowledge About Risk Factors for Skin Cancer and the Necessity of Sun Protection in Southern Germany
Pediatr Dermatology
2015